Puyo

Von Samstag (20.10) auf Sonntag (21.10) bin ich mit Anna, Antonia und Isa nach Puyo gefahren, was ca. drei Stunden mit dem Bus entfernt von Ambato ist. Puyo ist eine kleine Stadt, die am Rand des Amazonasgebiets liegt. Deshalb ist es ziemlich schwül und warm und man muss sich alle paar Stunden mit Mückenspray einschmieren, dass man nicht zu viele Stiche bekommt.

Als wir ankamen, haben wir uns wie meistens zuerst ein Hostel gesucht, in dem wir die Nacht verbringen wollten. Danach haben wir überlegt, was wir machen könnten. Oft fahren wir nämlich weg, ohne wirklich einen Plan zu haben und schauen dann spontan, was wir unternehmen.

 

An diesem Tag wollten wir erstmal nur gemütlich ein Picknick mit viel Obst am Fluss machen und haben auf der Suche nach einem geeigneten Essensplatz den "Parque Etnobotànico Omaere" gefunden, in dem zufälligerweise auch eine deutsche Freiwillige arbeitet. Sie hat uns eine Stunde lang durch den Dschungel sozusagen geführt und da sie die Führung nur für uns gemacht hat, war auch noch alles auf Deutsch - zum Glück, denn sogar auf Englisch wäre es kompliziert geworden mit den ganzen Erklärungen über besondere Pflanzen, die dort wachsen.  Wir haben viele Pflanzen gesehen, von denen wir noch nie gehört hatten und auch über ihren sehr interessanten Nutzen erfahren.

 

Es gibt zum Beispiel Pflanzen, die von Ureinwohnern als Drogen benutzt werden, um Visionen über die Zukunft zu bekommen, Pflanzen, die man gegen Akne, für gesunde Haare oder bei Narben helfen. Und natürlich auch etwas für Insektenstiche oder dass man bei einer Erkältung eine freie Nase bekommt.

Etwas ganz verrücktes durften wir auch noch probieren, und zwar wohnen in einer bestimmten Pflanze Ameisen, die nach Zitrone schmecken. Ich konnte es nicht glauben und fand die Vorstellung, eine Ameise zu essen zuerst auch echt ekelhaft (nicht nur weil ich Vegetarierin bin), aber jetzt kann ich bestätigen, dass die Ameisen tatsächlich nach Zitrone geschmeckt haben und so schlimm war es am Ende auch wieder nicht. Die 2cm großen Maden, die in Puyo oft frisch gegrillt am Spieß verkauft werden, sind mir dann aber doch eine Nummer zu ekelhaft. Auch interessant war ein Blatt, dass beim zerkauen sehr stark nach Zimt geschmeckt hat.

Abends haben wir nur noch im Hostel gekocht uns sind gemütlich etwas trinken gegangen.

 

Am Sonntag sind wir mit dem Bus eine halbe Stunde zum Wasserfall "Arco Iris" gefahren. Wie immer wussten wir nicht, was uns dort erwartet, denn niemand ist außer uns aus dem Bus ausgestiegen und auch als wir dort waren sind wir zwei Stunden lang keinem Menschen begegnet. Wir sind unter dem Wasserfall schwimmen gegangen und haben den schönen Anblick der grünen Umgebung und der vielen Schmetterlinge genossen. Unter den Schmetterlingen war auch eine leuchtend blauer, der so groß wie meine Hand war.

 

Nachmittags haben wir auf dem Rückweg von Puyo noch einen kleinen Zwischenstopp in Baños gemacht und uns dort in eines unserer Lieblingscafés gesetzt. Leider sind wir auf dem weiteren Nachhauseweg von Baños wieder einmal an einem Waldbrand vorbeigekommen, das habe ich hier nämlich auch schon einige Male auf den Busfahrten gesehen...

 

 

Mit einem Monat Verspätung habe ich es jetzt auch endlich geschafft, den Blogeintrag zu schreiben und bin leider auch noch einige Einträge im Rückstand. Ich werde versuchen, in nächster Zeit ein bisschen aufzuholen... Allerdings verbringe ich meine Freizeit im Moment mit Adventskalender basteln. Antonia, Isa, Anna und ich schenken uns nämlich gegenseitig Adventskalender, sodass jeder jedem acht kleine Päckchen schenkt. Trotzdem bezweifle ich, dass bei mir viel Weihnachtsstimmung aufkommen wird, auch wenn seit dem 24.10. der Weihnachtsbaum in meiner Wohnung steht und alles voll mit super hässlicher und kitschiger Weihnachtsdeko ist.

Unsere "kleine" Krippe, die man auf dem Bild nicht einmal ganz sehen kann
Unsere "kleine" Krippe, die man auf dem Bild nicht einmal ganz sehen kann