Schon wieder Baños und ganz viel Colada Morada

Weil wir so nah an Baños wohnen und man dort viele coole Sachen unternehemen kann, sind wir am Freitag, den 23.10., wieder für eine Nacht nach Baños gefahren. Dieses Mal waren wir sechs deutsche Mädchen und hatten geplant, einfach nur abends wegzugehen, weil es dafür in Ambato nicht so viele Möglichkeiten gibt. Unglücklicherweise ist uns kurz vorher in unserem Hostelzimmer eine Glasflasche kaputt gegangen, ich bin vorbei gelaufen, hatte wohl eine Scherbe an meinem Schuh, habe meinen Schuh angefasst und schon hatte ich mich geschnitten. Der Schnitt war ziemlich tief, hat sehr geblutet und ich bin gerade so nicht umgekippt. Natürlich musste mir das passieren... Nach drei Wochen, in denen ich nur mit Plastiktüte auf der Hand geduscht habe, war endlich alles wieder verheilt, aber wahrscheinlich wird eine Narbe bleiben.

Trotzdem hatte ich (dank Antonias Kreislauftropfen) noch einen ganz guten Abend.

 

Am nächsten Tag hat es geregnet, weshalb wir ausgeschlafen und schön gefrühstückt haben und danach ins nächste Café gegangen sind zum Karten spielen.

 

Den Rest des Wochenendes habe ich Zuhause damit verbracht, den ersten Bericht für meine Entsendeorganisation zu schreiben. 35 Fragen über das aktuelle Leben zu beantworten dauert nämlich länger als man denkt.

 

In der darauf folgenden Woche musste ich nur drei Tage arbeiten, weil durch Allerseelen und dem Unabhängigkeitstag von Cuenca frei war. Zu Allerseelen und dem Tag der Toten gehört hier das Getränk Colada Morada, was es in Ambato ja das ganze Jahr über zu kaufen gibt. 

Am Mittwoch sah mein Tag folgendermaßen aus: Ich kam in der Schule an und alle Schüler waren auf dem Weg aus dem Gelände raus mit Blumensträußen in den Händen. Natürlich (wie das hier eben so ist) hatte mir wieder einmal niemand erzählt, dass an diesem Tag etwas besonderes passieren würde. Eine Englischlehrerin, mit der ich arbeite, erklärte mir dann aber, dass wir zu einem Friedhof laufen und es eine Tradition ist, dass die Schüler ihren Angehörigen Blumen bringen. Friedhöfe sehen hier ganz anders aus als in Deutschland. Ich muss mal in Ambato auf den Friedhof gehen, um ein paar Bilder zu machen.

 

Als wir wieder in der Schule waren, gab es in allen Klassen Colada Morada und Guaguas de pan, was Brot ist, dass in Form eines Kindes oder Babys ist. Später gab es nochmal gemeinsam mit allen Lehrern Colada Morada. Und natürlich hatte auch meine Gastmutter Colada Morada gemacht und das gab es dann nachmittags, bevor ich ins lange Wochenende gestartet bin. Colada Morada ist wirklich super lecker, aber dadurch, dass es mit Mehl (lila Maismehl) zubereitet wird, macht so ein Glas bzw. in diesem Fall drei Gläser an einem Tag schon ziemlich satt.