Eine Woche voller Fiestas

In der Woche vom 12.11.18 bis 16.11.18 war wirklich jeden Tag irgendein besonderes Ereignis. Am Montag begann die Woche wieder einmal mit einem Feiertag. Dieses Mal war der Unabhänigkeitstag von Ambato, weshalb alle in Ambato frei hatten. Die Stadtfeste fielen nicht so gross aus wie zum Beispiel Anfang November in Cuenca, aber wir haben uns eine Parade angeschaut, von der mir vorher schon viele Leute erzählt hatten. In der Stadt fand ein Umzug der Colegios statt, also der älteren Schüler. Alle Fahnenträger der teilnehmenden Schulen (Ecuadorflagge, Flagge der Provinz Tungurahua und Schulflagge) sind voraus gelaufen und danach sind von allen möglichen Schulen in Ambato die Schüler in Uniformen marschiert und haben verschiedene Lieder mit Trommeln und Glockenspielen gespielt. Ab und zu war auch eine Blaskapelle dabei. Ungefähr eine Stunde lang war dieser Umzug interessant, aber im Prinzip hat sich alles nur wiederholt. Wir hatten uns für zwei Dollar einen Sitzplatz auf einem Plastikhocker in der ersten Reihe gekauft, aber da hinter uns so viele Leute standen sind wir noch eine weitere Stunde geblieben. Insgesamt ging der Umzug bestimmt drei Stunden, denn ich konnte die Trommeln noch hören als ich schon Zuhause war.

Weiter ging der Tag damit, dass ich mit zu Anna und Antonia nach Hause gefahren bin und wir dort mit deren Gastmutter Colada Morada und das typische Pan gemacht haben. An diesem Tag habe ich herausgefunden, dass in das meiste Brot hier Schweineschmalz reingemacht wird - also ist es wohl doch nicht so einfach wie gedacht, dass ich hier vegetarisch esse. In meiner Gastfamilie gibt es kaum Brot, aber wenn ich es mal in der Schule angeboten bekomme, kann ich es nicht wirklich ablehnen, weil sie hier kein Verständnis dafür haben. 

Colada Morada zu machen war aber wirklich interessant. Wir haben das Rezept zwar aufgeschrieben, aber es wird schwierig, es in Deutschland nachzumachen, weil es in Deutschland keine Naranjilla und Babaco gibt. Das lilafarbige Maismehl könnte man mitnhemen, aber Obst mit über die USA zu nehmen ist natürlich unmöglich.

Ein Hexenkessel voll mit Colada Morada
Ein Hexenkessel voll mit Colada Morada

Am Dienstag war bei uns in der Schule ein Schulfest, bei dem jede Klasse einen Tanz vorgeführt hat. Diese 15 verschiedenen Tänze wurden zwei Wochen zuvor pausenlos auf dem Schulhof geübt. Zum Fest waren die Eltern eingeladen und hatten typisch ecuadorianisches Essen mitgebracht, was man in einer Pause dann kaufen konnte. Die Tänze alle anzuschauen war richtig schön und vor allem war es eine gute Gelegenheit, um mal ein paar Bilder und Videos von den Kindern zu machen.

Zwei Schülerinnen der 7. Klasse und ich
Zwei Schülerinnen der 7. Klasse und ich

Anlässlich des 98. Geburtstages der Schule wurden am Mittwoch alle Türen der Klassenzimmer dekoriert und es gab einen Malwettbewerb, wo alle Schüler ein Bild von der Schule malen mussten. Außerdem haben einige Schüler selbst geschriebene Gedichte über die Schule vorgetragen, die auch bewertet wurden.

 

Am Donnerstag sind wir mit der ganzen Schule auf einen Sportplatz im Ort gegangen, der eigentlich nur ein braunes Feld war. Dort fanden einige Wettrennen zwischen den Schülern statt. Echt lustig war aber, dass auch die dreijährigen Schüler der Inicial 1 gegeneinander angetreten sind, was super komisch aussieht, weil sie meistens gar nicht kapieren, wo sie hinlaufen sollen und warum.

 

Zum Abschluss der festlichen Woche sollten wir am Freitag wieder schick angezogen in die Schule kommen. Um 10.00 Uhr sind fast alle Schüler nach Hause gegangen und alle Schüler, die im Laufe der Woche einen Wettbewerb gewonnen hatten, wurden geehrt. Natürlich mal wieder das volle Programm mit anwesenden Autoritätspersonen, Nationalhymne, usw...

Danach gab es Mittagessen in der Schule, was dieses Mal echt lecker war.

 

Am darauf folgenden Wochenende war ich das erste Mal in Quito, aber da es viel geregnet hat, haben wir gar nichts von der Stadt angeschaut, sondern hatten ein gemütliches Wochenende mit kochen, ins Kino und in eine große Mall gehen.