Carnaval

Wie in Deutschland auch, war in Ecuador am ersten Märzwochenende Karneval. Hier war sogar am Montag und Dienstag Feiertag. Überall in Ecuador wird Karneval anders gefeiert, aber was es eigentlich überall gibt, ist das „Karneval spielen“. Und zwar mit Carioca (ein weißer Schaum, den man aus riesigen Dosen durch die Gegend bzw. auf andere Menschen sprüht). In vielen anderen Städten gehört es noch dazu, dass man mit Eiern und Mehl aufeinander wirft und sich von oben bis unten mit Wasser überschüttet. Eigentlich ist das alles in Ambato verboten, aber natürlich hält sich niemand so wirklich an das Verbot…

 

Am Donnerstag und Freitag konnten wir deshalb schon nach der Schule direkt einen ersten Eindruck bekommen, als sich unsere Kinder gegenseitig von oben bis unten gegenseitig mit Schaum besprüht und mit Mehl beworfen haben.

 

Selbst mitgemacht habe ich beim „Karneval spielen“ am Montag. Ich bin mit meiner Freundin Verena, die auch aus Ellwangen kommt, und zwei Freunden von ihr in die kleine Stadt Guano (etwas nördlich von Riobamba) gefahren, wo bekannt ist, dass es da ganz besonders zugeht. Wir haben schon auf dem Weg viele Leute am Straßenrand gesehen, die sich gegenseitig nass gemacht haben. Als wir ankamen und aus dem Auto ausgestiegen sind, natürlich mit Schaumdose bewaffnet, waren wir innerhalb weniger Minuten selbst komplett nass und mit Schaum eingesprüht. Verena hatte Eier in den Haaren, ich hatte Mehl in den Haaren und beide hatten wir Farbe im Gesicht. Wir waren aber auch besonders beliebte Opfer. Leider hat es mir nicht so viel Spaß gemacht, weil meine Augen durch den Schaum sehr gebrannt haben, ich kaum etwas sehen konnte und sie danach drei Stunden lang getränt haben. Außerdem war es auch schnell ziemlich kalt, so nass wie ich war.

 

 

In Ambato sind während Karneval die fiestas de las frutas y las flores, also die Blumen- und Obstfeste. Insgesamt sind in der Stadt einige Bilder ausgestellt, die aus Blumen und Obst gemacht wurden. Das Highlight war jedoch der große Festumzug am Sonntag Morgen. Wir sind um 6.00 Uhr aufgestanden, um zwei Stunden vor Beginn da zu sein und noch einen Sitzplatz zu bekommen, für den wir natürlich auch etwas bezahlen mussten. Da wir allerdings eine Tribüne gefunden hatten, hatten wir einen sehr guten Blick auf die schön geschmückten Wägen und die Tanzgruppen mit tollen Kostümen.

 

Außerdem gab es über die gesamten Tage ein ziemlich volles Programm mit vielen verschiedenen Konzerten und Tanzveranstaltungen. Von Freitag bis Montag Abend war ich jeden Abend auf einem riesigen Konzert und einmal war ich bei einem Folclore Festival, wo man traditionelle Tänze verschiedener internationaler Gruppen anschauen konnte, zum Beispiel aus Tschechien, Indonesien, Peru, Kolumbien und natürlich Ecuador.

 

Mein eigentlicher Plan, am Samstag auf eine ecuadorianische Hochzeit zu gehen fiel leider flach, weil ich spontan eine Absage bekommen habe. Trotzdem gab es in Ambato genug anzuschauen und zu tun.