Cuenca

Wie schon im vorherigen Eintrag erwähnt, war Anfang November ein langes Wochenende, an dem wir insgesamt vier Tage frei hatten.  Da unter den Feiertagen auch der Unabhängigkeitstag von Cuenca war, haben wir (Anna, Antonia und ich) die Gelegenheit genutzt, um dahin zu fahren, weil zu solchen Tagen natürlich viel los ist in der Stadt. Am Mittwoch, den 31.10., sind wir nachmittags in Ambato losgefahren und sind schließlich nachts um 1.00 Uhr nach sechs bis sieben Stunden Fahrt in unserem Hostel angekommen.  Natürlich war die weitere Bewohnerin unseres Zimmers eine Deutsche. Ich habe das Gefühl, dass man egal wo man hingeht immer andere Deutsche trifft (außer in Ambato, weil es nicht touristisch ist).

 

Am Donnerstag haben wir mit einigen anderen Freiwilligen unserer Organisation, die in Cuenca wohnen, einen Ausflug in die kleinere Stadt Gualaceo gemacht, weil dort lauf Reiseführer ein besonderer Handwerkermarkt sein sollte. Bevor wir losfahren konnten, wurde einer Freiwilligen leider ihr Handy am Terminal geklaut. Solche Geschichten höre ich mittlerweile auch immer öfter, aber oft waren die geklauten Gegenstände zum Beispiel in Außentaschen am Rucksack. Als wir ankamen kannte allerdings kaum jemand der Einheimischen diesen Markt und besonders waren die Sachen, die man dort kaufen konnte, auch nicht. Im Prinzip war es alles, was man hier auf jedem Markt findet, also Pullis, Schmuck, Schuhe, Geldbeutel und Schlüsselanhänger.

 

Nachmittags sind wir noch zu dritt ein erstes Mal durch Cuenca gelaufen und haben sofort festgestellt, dass Cuenca einfach eine viel schönere Stadt als Ambato ist. Ambato wurde nämlich bei einem Vulkanausbruch des Tungurahua (den sehe ich jeden Tag) zerstört wurde und musste wieder aufgebaut werden. In Cuenca gibt viele Kirchen, Häuser mit Stuckverzierungen, die Strassen sind viel schmaler und es stinkt nicht so extrem nach Abgasen. Man hat gar nicht das Gefühl, in Ecuador zu sein, sonder eher als wäre man in einem südlichen europäischen Land.

Am Donnerstag Abend haben wir noch zufälligerweise fünf weitere Freiwillige von unserer Organisation aus Quito und Mindo auf einem Straßenfest getroffen. Wir hatten zwar morgens erfahren, dass sie auch das Wochenende in Cuenca verbringen würden, aber hatten uns noch nicht verabredet.

 

Den Freitag haben wir mit gemütlich frühstücken gehen, Kirchen anschauen und über Märkte schlendern mit anderen Freiwilligen verbracht. Und damit, dass wir uns Sorgen gemacht haben, wo wir wohl schlafen können. Die vermeintliche Hostelbestätigung war nämlich bei mir im Spam gelandet und es war eine Absage... Da aber die ganze Stadt voll war durch den Feiertag und das Stadtfest, war es unmöglich, noch ein Hostel zu finden. Sogar zwei Wochen vorher war schon viel ausgebucht gewesen. Zum Glück konnten wir am Ende noch zwei Nächte bei einer Freiwilligen von unserer Organisation übernachten, deren Gastfamilie übers Wochenende nicht Zuhause war.

 

Der gesamte Samstag verlief sehr ähnlich wie der Freitag, außer dass wir noch eine Parade oder einen Umzug durchs Zentrum angeschaut haben.

 

Am Sonntag sind wir mit unseren Mitfreiwilligen aus Mindo in den Cajas Nationalpark gefahren, um eine kleine Wanderung zu machen. Ungefähr zwei Stunden lang sind wir durch eine der schönsten Landschaften gelaufen, die ich je gesehen habe. Irgendwie erinnern mich die Berge hier (vor allem in den Nationalparks) an Nordengland und Schottland und ich muss immer an meine Zeit dort denken. Beim Laufen waren wir nur wieder sehr schnell außer Atem, weil wir auf ungefähr 4000m Höhe waren.

 

Anschließend sind wir noch in Cuenca etwas essen gegangen (richtige Nudeln!!) und haben uns danach wieder auf den langen Rückweg nach Ambato gemacht. Wieder Mal war ich am Montag etwas müde in der Schule, weil wir erst mitten in der Nacht Zuhause waren, aber es hat sich definitiv gelohnt, weil das Wochenende in Cuenca bisher auf jeden Fall zu einem der schönsten Wochenenden seit ich in Ecuador bin gehört.